Alles neu …
… machte die Maschinenfabrik Niehoff GmbH &Co. KG vor kurzem, als das Schwabacher Traditionsunternehmen die alten Werksgebäude räumte und in das neue Betriebsgelände „auf der grünen Wiese“ bei Penzendorf umsiedelte.
Dieser Umzug, der im Jahr 2008 in die Wege geleitet wurde und sich über mehrere Jahre erstreckte, eröffnete für das Unternehmen die Möglichkeit, die komplette Organisation des Unternehmens neu zu überdenken und eine optimale Gesamtlösung zu finden. „So etwas zu erleben und mitzugestalten ist etwas ganz Besonderes“, äußerte Gregorio Robertazzi, der Personalleiter des Unternehmens. Bei ihm war der Förderverein Freunde der Berufsschule Schwabach e. V. für eine Betriebsbesichtigung Anfang Juni 2016 zu Gast. Das Interesse des Vereins weckte dieses Unternehmen natürlich nicht nur wegen des neuen Werksgeländes, sondern auch, weil es zu den größten Unternehmen in Schwabach gehört. Auch wenn Otto Normalverbraucher nie ein Produkt mit dem Firmenlogo von Niehoff zu Gesicht bekommt, so spielt das Unternehmen doch eine wichtige Rolle im Geflecht der internationalen Wirtschaft. Es ist nämlich weltweiter Marktführer für Maschinen der Draht- und Kabelherstellung.Niehoff-Maschinen kommen beispielsweise zum Einsatz bei der Produktion von Fahrzeugleitungen, von Kabeln für die Hausinstallation, Datenkabeln, Energiekabeln, aber auch bei ganz einfachen Dingen wie bei der Herstellung von Metallklammern in Teebeuteln.
Circa 60.000 solcher Maschinen von Niehoff sind global im Einsatz. „Wir verkaufen unsere Maschinen weniger über den Preis, sondern über die Qualität und den Service“, erklärt Herr Robertazzi. Deshalb hat Niehoff nicht nur fünf weitere Produktionsstätten im Ausland, sondern v. a. ein Netz an Standorten, die diesen weltweiten Service gewährleisten. Mit weitem Abstand aber am bedeutendsten ist der Stammsitz Schwabach. Circa 430 von insgesamt 800 Mitarbeitern sind hier tätig und erzielen ungefähr 80 % des Gesamtumsatzes des Konzerns in Höhe von über 160 Mio. Euro. Das Unternehmen ist mit einem Exportanteil von 90 bis 95 % auch ein gutes Beispiel für die Exportstärke der deutschen Wirtschaft.
Das neue Betriebsgelände umfasst eine Fläche von 88.700 Quadratmetern, wobei 27.500 davon bebaut sind. Bei der Konzeption der neuen Gebäude spielte auch das Wohlbefindender Mitarbeiter eine große Rolle. Besonders viel Herzblut stecke z. B. in der Gestaltung des Betriebsrestaurants. Die Bezeichnung „Kantine“ sei deshalb in diesem Zusammenhang nicht mehr passend. Dessen Name „Fiftyone“ entsprang einem Mitarbeiterwettbewerb und ist eine Reminiszenz an das Gründungsjahr 1951 des Unternehmens Niehoff.
Bei der Führung durch das Verwaltungsgebäude konnten die Lehrkräfte einen Einblick in die Praxis der modernen Büroorganisation gewinnen. Dabei ergab sich für manchen Kollegen die Gelegenheit, einen kurzen Plausch mit ehemaligen Azubis zu halten.
Die Lehrwerkstatt, in der den mehr als 40 Auszubildenden Grundfertigkeiten im Umgang mit Feile, Säge und Bohrmaschine vermittelt werden, war eine weitere Station der Besichtigung. Dort erfuhren die Gäste, dass hier auch die kaufmännischen Auszubildenden zwei Monate verbringen, um ihnen einen Eindruck von der Welt der Metallbearbeitung zu vermitteln.
Beim Gang durch die Produktionshallen konnte man die Herstellung der verschiedenen Maschinen zur Draht- und Kabelproduktion beobachten. Diese umfasst u.a. Drahtziehanlagen, Galvanikanlagen, Spuler, Wickler, Verlitz-, Flecht- und Verseilanlagen.
Am Ende galt der Dank des Vereinsvorsitzenden Thomas Heindl der Maschinenfabrik Niehoff in Person von Herrn Robertazzi und allen anderen beteiligten Mitarbeitern für die Einladung und die interessante und aufschlussreiche Führung. Sie sei gerade für Berufsschullehrer eine gute Möglichkeit, Einblicke in die berufliche Praxis in einem modernen Unternehmen zu gewinnen und somit eine unverzichtbare Fortbildung. Die Veranstaltung belege aber auch die – über Jahre hinweg – gute Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsbetriebund Schule.