Den richtigen Durchblick …

… haben die Mitarbeiter des Unternehmens Apollo-Optik Holding GmbH & Co. KG in Schwabach. Der Förderverein Freunde der Berufsschule Schwabach  e. V. war bei einer Betriebsbesichtigung zu Gast.


Apollo-Optik wurde 1972 gegründet und war lange Zeit Mitglied im Unternehmensverbund des Quelle-Versandhauses. Seit 1998 ist die Firma in der Schwabach beheimatet und schloss sich im selben Jahr dem internationalen Optikkonzern GrandVision an. Dieses Unternehmen ist einer der Weltmarktführer beim Vertrieb von Sehhilfen und in mehr als 40 Ländern mit ganz unterschiedlichen Markennamen vertreten.  Apollo-Optik ist mit mehr als 800 eigenen sowie Franchise-Geschäften der filialstärkste Optiker Deutschlands und beschäftigt hier ca. 4.500 Mitarbeiter. Darüber hinaus kann der Kunde auch den Weg über einen Online-Shop wählen. Das Unternehmen vertreibt dabei viele bekannte Brillenmarken, wie z. B. RayBan, Gucci, Tommy Hilfiger und Boss, hat aber auch Eigenmarken im Programm.
Der Standort Schwabach ist die Zentrale für Deutschland und Österreich, d. h. die Logistik, die Produktion, die Verwaltung und v. a. das Management des Unternehmens sind für diese beiden Länder hier beheimatet. Aufgeteilt ist dies auf zwei Standorte in Schwabach: In der Wallenrodstraße sind Management, Verwaltung und ein Teil der Produktion angesiedelt, in der Berliner Straße die komplette Logistik und der andere Teil der Fertigung.
Der Förderverein der Berufsschule Schwabach war mit ca. 30 Personen zu Gast in der Berliner Straße. Hier wurde zunächst vom Abteilungsleiter Michael Kasper der Bereich Logistik vorgestellt. Die Problematik besteht dabei zunächst darin, die Vielzahl ankommender Brillengestelle und -gläser strukturiert zu lagern. Dies geschieht bei Apollo nach dem Prinzip der chaotischen Lagerung, d. h. die Brillenfassungen werden beispielsweise nicht nach Herstellern oder anderen inhaltlichen Kriterien sortiert abgelegt, sondern scheinbar „chaotisch“ durcheinander. Das Computersystem speichert den jeweiligen Lagerort und findet ihn damit zuverlässig wieder. An Spitzentagen werden so bis zu 25.000 Brillenfassungen verarbeitet. In der Logistik hat sich Apollo-Optik auch ein ehrgeiziges Nachhaltigkeitsziel gesetzt: Beim Paketverkehr zwischen den Filialen und der Zentrale in Schwabach sollen mittelfristig die Versandkartons durch Mehrwegboxen ersetzt werden. Die Vorbereitungen hierfür laufen bereits.
Für einen Optiker besteht die die große Herausforderung darin, dass jede Brille mit ihrer Kombination aus Fassung und nach individuellen Kundendaten erstellten Gläsern zu einem absoluten Unikat zusammengefügt werden muss. Dazu ist eine komplexe EDV notwendig, bei der die Kundendaten bereits in der Filiale zuverlässig erfasst werden. Nach diesen Daten werden dann in der Fertigung die Brillengläser-Rohlinge zugeschliffen: Individuell auf die Maße des Brillengestells und nach den Kundendaten, wie z. B. nach Art und Stärke der Gläser, aber auch nach der Lage der Augen des Kunden. Dies geschieht bei Apollo-Optik i. d. R. nicht per Hand, sondern durch EDV-gestützte Präzisionsmaschinen. Produktionsleiter Daniel Härtel zeigte den Gästen auch noch, wie danach in Handarbeit die geschliffenen Gläser in die Fassungen montiert werden.
Zum Abschluss präsentierten Personaldirektor Norbert Dronsz  und Jennifer Haberzettl (Personalreferentin Ausbildung) noch interessante Informationen zum Unternehmen allgemein und zu den Themen Aus- und Weiterbildung. Apollo-Optik stellte im Jahr 2019 z. B.mehr als 250 Auszubildende ein, davon hauptsächlich Augenoptiker und Kaufleute im Einzelhandel. Die Ausbildung beinhaltet dabei das Lernen in der Filiale, der Berufsschule und in firmeneigenen Ausbildungszentren, e-Learning-Möglichkeiten und verschiedene Projekte und Events. Dafür erhielt das Unternehmen bereits mehrmals Auszeichnungen: Von Deutschlandtest und Focus Money wurde man zum „Führenden Ausbildungsbetrieb“ und „Branchensieger“ im Bereich Brillen und Hörgeräte gekürt.
Im Namen der Mitglieder bedankte sich der Vereinsvorsitzende am Ende bei den Gastgebern für die interessanten Einblicke in das Unternehmen, die Mühen in der Vorbereitung und die gebotene Gastfreundschaft, die sich auch nochmal in einem abschließenden Imbiss zeigte.

Thomas Heindl