Der Verein der Freunde der Berufsschule im Oktober 2006 zu Gast bei General Logistics Systems (GLS)

Wenn der Postmann zweimal klingelt
Hoch auf dem gelben Wagen sitzt heute keiner mehr, der Pakete zustellt. Das wusste der „Verein der Freunde der Berufsschule Schwabach“ natürlich schon vorher, als sich eine zwanzigköpfige Delegation auf Vermittlung von Ausbildungsleiter Stefan Merkel (Korrodin GmbH ) zum Firmenbesuch bei dem Paketversender GLS anmeldete.

Dichtes Netz
Bereits 55 Depots sowie drei Haupt- und zehn regionale Umschlagplätze unterhält der europäische Paketdienst allein in Deutschland, darunter das für diese Region Entscheidende im Nürnberger Hafengebiet. Ein Netz, dicht genug, um jede Paketlieferung innerhalb von 24 Stunden deutschlandweit beim Adressaten ankommen zu lassen.

Track and Trace
Doch solch eine kundenspezifische Dienstleistung erfordert nicht nur eine zuverlässige Logistik, die sich beispielsweise in der genauen EDV-Erfassung und Video-Dokumentation jedes einzelnen Paket-Eingangs niederschlägt. Unter dem Stichwort „Track and Trace“ lässt sich da etwa die Information abrufen, wo sich die Paketsendung augenblicklich befindet. Als wichtige Schnittstelle im Betriebsablauf fungieren die Depots, wo die eingehenden und ausgehenden Pakete nach ihren Transportrouten teilweise maschinell, teilweise aber noch in Handarbeit vorsortiert werden, wie Alexander Zischka, Verkaufsmanager und Kundenbetreuer bei GLS seinem Zuhörerkreis sachkundig erläutert. Im Nürnberger Hafengebiet geht es an diesem Spätnachmittag noch ruhig zu. Saisonale Spitzenwerte gilt es hier vor allem während der Vorweihnachtszeit zu bewältigen.

Subunternehmer
Über viereinhalbtausend Fahrzeuge sind es inzwischen, die bundesweit den Paketdienst von GLS von Haustür zu Haustür abwickeln, davon 60 allein im Nürnberger Raum. Doch auch im Hafengebiet an der Hamburger Straße sind es wie an den anderen Standorten jeweils Subunternehmer, die in einheitlichem Erscheinungsbild für GLS die Pakete ausfahren. „Wie viele Stopps hat denn ein Fahrer durchschnittlich auf seiner Tour?“ möchte ein Berufsschullehrer wissen und gerät sichtlich ins Staunen, als er die Zahl 130 vernimmt.

Qualitätsführerschaft
Hohe Ziele hat sich GLS gesteckt, dessen Deutschlandzentrale in Neuenstein bei Frankfurt beheimatet ist: „Wir wollen Qualitätsführer in dieser Branche werden“, informiert Alexander Zischka und gibt unumwunden zu, dass das Image seiner Firma früher ein etwas anderes war. Wie hoch ist ihr Marktanteil, will deshalb Rudolf Pankalla von der Sparkasse-Mittelfranken Süd im abschließenden Gespräch wissen. Augenblicklich ist man noch Nummer drei in der Branche, doch das Unternehmen, dessen Hauptkapitalgeber die Royal Mail Group in England ist, will mit einem angemessenen Preisleistungsverhältnis und einer stärkeren Kundenorientierung einen höheren Marktanteil erobern.

Wachstumsmarkt
Paketdienstleistungen sind ein Wachstumsmarkt, auf dem ein hartes Lüftchen im Kampf um den Kunden weht – und das selbst dann, wenn man nicht auf dem gelben Wagen sitzt.


Peter Löw

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